Die rechtlichen Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen haben sich durch Düngeverordnung, Düngemittelverordnung und Klärschlammverordnung deutlich verschärft. Die Aufgabenstellung der Klärschlammverordnung lautet, Klärschlamm zu verwerten. Dabei sollen die enthaltenen Schadstoffe entfernt werden und der wertvolle Rohstoff Phosphor zurückgewonnen werden. Darüber hinaus gilt ein gänzliches landwirtschaftliches Ausbringungsverbot von Klärschlamm für Kläranlagen größer 50.000 Einwohnergleichwerten (Vergleich Straubing: 200.000 EGW). Das trifft bundesweit viele Kläranlagen, die nun in den Entsorgungsweg der Mitverbrennung drängen. Die Folge daraus ist der bestehende Klärschlammentsorgungsengpass. Durch die hohe Nachfrage am Markt steigt nun der Entsorgungspreis auf bis zu 250 Euro pro Tonne. Eine Entwicklung, bei der die derzeitige Abwassergebühr für Haushalte und Industriebetriebe langfristig nicht mehr gehalten werden kann.
In der Region Straubing wird seit 2001 der Klärschlamm aus Straubing und der Umlandgemeinden nicht mehr landwirtschaftlich ausgebracht, sondern in der Mitverbrennung in Kohlekraftwerken oder in der Zementindustrie thermisch verwertet. Dabei geht jedoch der endliche Rohstoff Phosphor verloren. Die geplante Monoverbrennung ist eine geeignete Technik für die Rückgewinnung des Phosphors aus der Klärschlammasche. Nur mit einer Monoverbrennung können wir die gesetzlichen Vorgaben einhalten und die konstante Entsorgung des Klärschlammes aus Straubing und ganz Ostbayern sichern. Wir sorgen für Entsorgungssicherheit.
Entkopplung von Schad- und Nährstoffkreisläufen
Ab 2029 sind wir gesetzlich verpflichtet, den Klärschlamm so zu verwerten, dass der enthaltene Phosphor rückgewonnen und Schadstoffe abgetrennt werden. Mit der Monoverbrennung haben wir eine Technik, mit welcher diese Vorgaben erfüllt werden können.
Die Monoverbrennung ermöglicht die Rückgewinnung des wertvollen und endlichen Nährstoffs Phosphor aus der Klärschlammasche. Der Phosphor kann als Dünger in unserer Region wieder eingesetzt werden. Die Rückstände aus der Phosphorrückgewinnung können als Gips und Füllmaterial in der Bauindustrie Verwendung finden. Zusätzlich werden Eisensalze gewonnen, die bei der Abwasserreinigung der SER benötigt werden.
Wir realisieren Kreislaufwirtschaft – vor Ort für die Region.
Ein wichtiges Kriterium Gebührenstabilität
Der Klärschlammentsorgungsengpass in Bayern bzw. Deutschland führt aktuell bereits dazu, dass Ausschreibungsverfahren ohne Angebotsabgabe schließen. Die Preise für die Klärschlammentsorgung sind dadurch nicht mehr kalkulierbar und planbar. Die derzeitige Abwassergebühr für Haushalte und Unternehmen kann bei den derzeitig dramatisch steigenden Preisen langfristig nicht mehr gehalten werden.
Mit der Monoverbrennung am Standort Straubing können wir dem Preisanstieg und den fehlenden Entsorgungskapazitäten entgegenstehen und uns einen nachhaltigen Entsorgungsweg für Straubing und die Region sichern. Mit der Realisierung der geplanten Monoverbrennung müssen keine teuren Investitionen für Lagerkapazitäten getätigt werden, die nur als Zwischenlösung dienen würden. Wir wollen nicht das Ende der Wertschöpfungskette sein. Wir gestalten unseren Service nachhaltig, zukunftsfähig und bürgerorientiert.
Kommunale Verantwortung
Wir tragen Verantwortung für die Sauberkeit und Reinheit in der Stadt Straubing.
Mit der geplanten Monoverbrennungsanlage mit anschließender Phosphorrückgewinnung übernimmt die SER die Entsorgung auch für die Kommunen im Umkreis. Sie erfüllt für alle gleichermaßen die gesetzlichen Vorgaben, entkoppelt Schad- und Nährstoffkreisläufe, sorgt für Grundwasserschutz und Bodenreinhaltung. Durch die Einhaltung der Irrelevanzwerte bei der Abgasreinigung sorgen wir zudem für die Luftreinhaltung. Dabei garantieren wir größtmögliche Gebührenstabilität für Bürger und Wirtschaft. Wir übernehmen Verantwortung für die Stadt Straubing und die Region.